Pflanzenschutz Praxis

Handliches Sachbuch, das hält, was es verspricht. (NL) Schädlinge zu identifizieren, ist gar nicht einfach. Berling gibt hierzu eine wirklich brauchbare Hilfestellung. Er beginnt in seinem Buch mit der grundlegenden Information, dass die Pflege- und Kulturmaßnahmen an die Bedürfnissen der einzelnen Pflanzen angepasst werden müssen. Das sei das allerwichtigste Pflanzenschutzmittel, da dadurch die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen von vornherein verringert würde. "Oftmals ist nicht der Schaderreger [...] die Ursache, sondern bereits die Folge von Fehlern [...]". Die eigene Beobachtung lässt erste Anzeichen von Schädlingsbefall oder Krankheit frühzeitig erkennen und oft durch einfache "Handarbeit" beseitigen oder eindämmen. Dazu sind allerdings grundlegende Kenntnisse notwendig. Und die liefert Berling mit übersichtlichen Tabellen, auf denen die Schädlinge, jahreszeitlich in ihrem Auftreten gegliedert, gut erkennbar dargestellt werden. Ein großes Kapitel widmet er den natürlichen Feinden der Schädlinge, also den Nützlingen: Laufkäfer, Marienkäfer, Raubwanzen, Schlupfwespen etc., aber auch biotechnischen Verfahren (Fraßlockstoffe, Fraßhemmstoffe, pflanzliche Abwehrstoffe etc.) Selbstverständlich werden die Möglichkeiten und Grenzen chemischer und physikalischer Verfahren ebenfalls behandelt, mit besonderer Berücksichtigung des neuen Pflanzenschutzgesetzes, das seit 2001 in Kraft ist. Berlings Buch ist klar und übersichtlich konzipiert, kritisch gegenüber vorschnellen chemischen Methoden jedweder Art, auch gegenüber den sogenannten "Bio"-Mitteln. Es geht ihm um verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur in unseren Gärten, um das Erkennen der ökologischen und biologischen Zusammenhänge, um das Bewahren des Gleichgewichtes. Empfehlenswert für den privaten Gebrauch und für Büchereien. *bn* Helene Kukelka